Eintrag 8718. März 1841 Es wurde heute die von dem Verwalter Rosellengelegte Rechnung des hiesigen Leihhauses
pro 1840
durch den Stadtrath in nachstehender Weise geprüft,
und erläutert: Die Rechnung von 1839 ist vermittelst der Verfü-
gung Königlicher. Hochlöblicher Regierung vom 19. Mai v.J.I S. II N°. 5252 als richtig
erklärt, indem bei derselben
nichts zu z erinnern gefunden wurde. Eine beson-
dre Dechange wurde nicht ertheilt. Der nach dieser
Rechnung verbleibende Bestand von 187 Thaler, 20 Silbergroschen, 2 pfennige er-
scheint bei Litt. A vereinnahmt. Defecte (Lit. B) bestehen nicht. Nach der Rechnung
von 1839 Pfandvorschüs-
sen zu erheben 7528 Thaler 19 Silbergroschen, welche hier unter den
Resten (Lit. C) als erstattete Vorschüsse von eingelösten
und verkauften Pfändern in wirkliche Einnahmen
gestellt sind. Von diesen Vorschüssen sind Zinsen
nicht zu berechnen. Übereinstimmend mit den Büchern ist Lit D.
Tit. I an erstatteten Vorschüssen von eingelösten
Pfändern ein Betrag von 11540 Thalern zur Einnahme
gebracht. Es sollen einkommen 19240 Thaler 21 Silbergroschen, und
es verbleibt daher ein Rest von 7700 Thalern 21 Silbergroschen,
welcher in 1841 als Soll-Einnahme vorzutragen
ist. Die ferner aufgeführten Einnahmen, als:
Tit. II Zinsen von erstatteten Vorschüssen im Betra-
ge von 1058 Thalern 3 Silbergroschen 6 pfennige:
Tit. III Pfandverkaufsgelder betragend 7 Thaler 20 Silbergroschen,3 pfennige.
Tit. IV. Überschießende Pfand-Verkaufsgelder ad 9 Thaler3 Silbergroschen 8 pfennigewurden
mit den Büchern verglichen und übereinstim-
mend gefunden. Tit. V und VI. Von Privaten sind durch die Leihhaus-
Verwaltung in diesem Jahre Capitalien nicht auf-
genommen worden. Aus der Sparcasse entnahm
das Leihhaus dagegen zum Geschäftsbetriebe
500 Thaler, wovon jedoch nach vorliegender Rechnung
pag. 8 wieder 400 Thaler zurückerstattet worden
sind, so daß die Leih-Anstalt einschließlich der
frühern Anleihen von 4800 Thalern der Sparcasse am
Schlusse des Jahres 1840 im Ganzen 4900 Thaler ver-
schuldete. Tit VII. Als reiner Gewinn der Sparcasse sind hier
243 Thaler 26 Silbergroschen 11 pfennige vereinnahmt, welcher reine Ge-
winn in Gemäßheit hoher Regierungs-Verfügung
vom 5. Mai 1836 I S. II N° 42224 zur Bestreitung
der Ausgaben des Leihhauses mit der übrigen
Einnehmen verwendet wird. Die Gesammt-Einnahme wurde demnach einschließ-
lich der Einnahme der Vorjahre auf 21135 Thaler 3 Silbergroschen 6 pfennige festgestellt.
Zufolge der beiliegenden
Zinsenrechnung ergiebt sich beim Leihhause für
das Jahr 1840 ein Gewinn von 256 Thalern 10 Silbergroschen 4 pfennige,
und einschließlich des Gewinnes aus den Vor-
jahren im Betrage von 916 Thalern 9 Silbergroschen 6 pfennige ein Haupt-
gewinn bis 1840 einschließlich von 1172 Thaler 19 Silbergroschen 6 pfennige,
welches Ergebnis als erfreulich zu betrachten ist. Vorschüsse und Defecte Lit. A
und B sind nicht
zu berechnen. Die Rest-Ausgaben nach der Rechnung von 1839
betragend 6800 Thaler Preuhsisch Courant sind hier unter
Lit. C. richtig in Soll-Ausgabe übernommen. Wie schon eben bemerkt worden, hat das
Leih-
haus während des verflossenen Jahres ferner
500 Thaler bei der Sparcasse aufgenommen, darauf
aber 400 Thaler schon zurückerstattet, so daß sich
die Schuld des Leihhauses um 100 Thaler vermehrt,
und also am Schlusse des vorigen Jahres 6900 Thalerbetrug, was an
a., dem Verwalter Rosellen als eingeschossener
baarer Cautions-Betrag . . . . . . 2000 Thaler
b., der Sparcasse von aufgenomme-
nen Capitalien herstammend . . . . . 4900 Thaler
Überhaupt wie oben . . 6900 Thaler
gebühren. D. Tit. I. An geleisteten Vorschüssen auf Pfänder
sind übereinstimmend mit den Büchern 19240 Thaler21 Silbergroschen richtig in Ausgabe
gebracht. Gegen die Auslagen Tit II. Kosten der Pfand-
Verkäufe betragend 7 Thaler 12 Silbergroschen;
Tit. III Überschüsse aus dem Erlös der verkauf- ten Pfänder, betragend 69 Thaler 3
Silbergroschen 8 pfennige; Tit. IV
Verwaltungskosten, betragend überhaupt 634 Thaler6 Silbergroschen 6 pfennige, welche
einzeln geprüft wurden, fand
sich Nichts zu erinnern. Tit. V a. Dem Verwalter Rosellen ist nun dem
baar eingeschossenen Cautions-Betrage von
2000 Thalern an Zinsen eine Summe von 100 Thalernhier ausgezahlt, welche Ausgabe richtig
gefunden wur-
de. Auf das im Laufe des Jahres 1840 bei der Spar-
casse ferner aufgenommenen Capital von
500 Thalern, hat die Leih-Anstalt 400 Thaler zurückerstattet,
welche Tit. V lit.a richtig übernommen sind. An Zinsen sind der Sparcasse Tit VI lit.b.
261 Thaler 20 Silbergroschen 10 pfennige vergütet, und hier richtig in
Ausgabe gestellt. Tit. VII. Die an den p Verwalter Rosellen pro 1839
gezahlte und hier aufgenommene Gratification
von 50 Thalern ist durch die hohe Regierungs-Ver-
fügung vom 17. Mai v. J. I S. II N° 5834, welche in
Abschrift beiliegt, justifizirt. Schließlich wurde die Gesammte Ausgabe auf
20763 Thaler 5 Silbergroschen und der Bestand auf 371 Thaler 28 Silbergroschen6 pfennige
festgestellt. Nach dem Resultate der Rechnung beträgt das
zu erstattende Betriebs-Capital 6900 Thaler, wogegen
das Leihhaus wegen geleisteter Vorschüsse auf
Pfänder 7700 Thaler 21 Silbergroschen zu fordern hat.
Weiter fand sich Nichts zu erinnern. A. u. s.Der Bürgermeister und Stadtrath, Die
Rechnung der hiesigen Sparcasse vom Jahre
1840 wurde heute vom Stadtrathe revidirt und mit
nachstehenden erläuternden Bemerkungen begleitet. Vom Jahre 1839 ist die Rechnung
durch Regiminal-
Rescript vom 15. Juli 1840 I S. II N° 7699 als berich-
tigt angenommen. Der Bestand derselben erscheint
mit 522 Thalern 14 Silbergroschen 11 pfennige über Lit A richtig in Ein-
nahme. Defecte /:Lit. B.:/ sind nicht vorhanden. Lit. C. Reste. Tit II und III. Nach
der Rechnung
von 1839 verblieb an Einnahme-Resten eine Summe
von 16249 Thalern 25 Silbergroschen 6 pfennige, wovon durch Private
11339 Thaler 25 Silbergroschen 6 pfennige und durch das Leihhaus 4800 Thalerverschuldet
werden. Diese Rest-Soll-Einnahme
ist unter Lit. C richtig übernommen. Durch Pri-
vate sind darauf im Laufe des Jahres 1840 zu-
rückgegeben 8880 Thaler, und es sind demnach aus
den Vorjahren überhaupt 7369 Thaler 25 Silbergroschen 6 pfennige in
Rest verblieben, wovon auf Private 2569 Thaler 25 Silbergroschen6 pfennige und auf
das Leihhaus 4800 Thaler kommen. Bei den laufenden Einnahmen wird im Allge-
meinen bemerkt, daß ein von der Oberbehörde
festgestellter Etat der Sparcasse besteht, welcher
den Belegen beigeheftet ist. Derselbe enthält
jedoch nur muthmaßliche Summen, weshalb die
sich ergebenden Abweichungen durch die Rubrick
2 außer dem Etat ausgeglichen worden sind. DIe unter den verschiedenen Titeln der
Abthei-
lung D aufgenommenen Einnahmen stellen sich
durch die vorgenommene Untersuchung mit den
Büchern als richtig dar. Die Gesammt-Einnahme, einschließlich jener der Vorjahre
stellt sich demnach auf 19505 Thaler 1 Silbergroschen 9 pfennigeud es betragen die
ausgeliehenen Capitalien
23169 Thaler 25 Silbergroschen 6 pfennige, welche in der Rechnung von
1841 als Rest-Soll-Einnahme vorzutragen sind.
Der Zinsengewinn hat sich nach der beson-
ders beigefügten Zinsenrechnung auf 243 Thaler26 Silbergroschen 11 pfennig vermittelt.
An Vorschüssen Lit A und B ist nichts zu berechnen. In Übereinstimmung mit der vorigen
Rechnung
sind unter Lit. C an Rest-Soll-Ausgabe 16772 Thaler10 Silbergroschen 5 pfennige übernommen,
worauf an Private
zurückerstattet sind
a., als Capital . . . 2071 - 26 - 4
b., als Zinsen . . . 414 - 19 - 10 Summa 2486 - 16 - 2
so daß aus den Vorjahren noch 14285 Thaler 24 Silbergroschen3 pfennige zu erstatten
sind. Die laufenden Ausgaben /:Lit D:/ fanden sich
bei Prüfung und Vergleichung mit den Büchern
richtig. Der Zinsen-Gewinn Tit. I ist mit 243 Thaler26 Silbergroschen 11 pfennige
dem Leihhause überwiesen, um zu
den General-Verwaltungskosten beider An-
stalten verwendet zu werden. Bei der Leih-
haus-Rechnung erscheint dieser Betrag /:conf.
§ 7 des heutigen besonderen Begutachtungs-
Protocolles:/ in Einnahme. Die laufende Ausgabe wurde auf 16465 Thaler6 Silbergroschen
11 pfennige, und mit Einschluß der Rest-Aus- gaben die Gesammt-Ausgabe auf 18951 Thaler23
Silbergroschen 1 pfennige festgeetzt. Der baare Cassen-Bestand
stellt sich, nach Vergleichung der Einnahme mit
der Ausgabe auf 553 Thaler 8 Silbergroschen 8 pfennige, welcher in
die Bücher von 1841 übertragen, und zur Bestrei-
tung der vorkommenden Ausgaben nothwendig ist. Im Hauptresultate hat die Sparcasse
dem-
nach einen Betrag von 23723 Thaler 4 Silbergroschen 2 pfennige zu zahlen,
dagegen von den verschiedenen Debitoren zu
fordern 23169 Thaler 25 Silbergroschen 6 pfennige, so daß sich mit Hin-
rechnung des Bestandes die Activa mit den
Pahsivis ganz gleich stellen. Da sich weiter nichts zu erinnern fand, so wurde
die gegenwärtige Verhandlung geschlossen. A. u. s....