Eintrag 21223. Mai 1845Der Stadtrath nahm heute die Revision der von
dem Verwalter Rosellen gelegten Rechnung des
hiesigen Leihhauses
pro 1844 vor, welche demnach
mit nachfolgenden Erläuterungen begleitet
würde: Die Rechnung des Jahres 1843 ist durch Verfügung
der Königlichen Regierung vom 7. October 1844 I S. II
A 10714 für richtig angenommen worden, und es
sind die darüber gezogenen Notaten erledigt,
respectivebei Aufstellung der Rechnung pro 1844 beachtet.
Unter
Abtjeilung A findet sich der Bestand im Betrage
von
273 Thalern 25
Silbergroschen 2 Pfennige richtig vereinnahmt. Defecte (Lit. B) sind nicht zu verrechnen
gewesen. Die nach der Rechnung pro 1843 in Rest gebliebene
Summe an noch zu erstattenden Vorschüssen von
eingelösten und verkauften Pfändern ist
Abtheilung
C mit 9354 Thlr 12 Sgr richtig zur Einnahme
gebracht. Für das Jahr 1844 hat an Schreib- und Taxations-
gebühren, vide Tit. I Abth. D eine Einnahme nicht
statt gehabt. Bei den auf geführten laufenden Einnahmen des
Tit. II. Zinsen im Betrage von 1210 Thlr 18 Sgr 8
;
Tit. III Überschüsse von den Verkäufen, betragend
146 Thlr 19 Sgr 3 Pfennige , und Tit. IV
Verkaufskosten ad
14 Thlr 14 Sgr 11 Pennige fand sich Nichts zu
erinnern, indem
solche nach Vergleichung mit den Büchern sich als
richtig herausstellten. Tit. V In Gemäßheit hoher
Regierungs-Verfügung vom 5. März 1836 I
S. II N° 4224 ist der bei der Sparcasseerzielte Gewinnst mit 298 Thlr 18
Silbergroschen 11 pfennige vereinnahmt, damit
solcher zur Bestreitung der Ausgaben des Leihhauses
mit den übrigen Einnahmen verwendet werde.
Es wird nachrichtlich noch bemerkt, daß der
eigentliche
Gewinnst der Sparcasse pro 1844 – 297 Thlr 17 Sgr
87 p be-
trägt, und in obiger Summe 1 Thaler 1 Sgr 4 p an
Gewinnst
aus dem Jahre 1843, welcher der Leih-Anstalt noch
nicht
einverleibt war, begriffen sind. Tit. VI und VII. Für den Leihhaus-Betrieb wurden
im
Jahre 1844 bei der Sparcasse . . . . . . . 1700
Thlr .. - ..
geliehen.
Sodann gingenginngen bei der Leih-Anstalt für
denselben Zweck .. . .. . . . . . 500 Thlr .. - ..
ein, welche von dem neu ernannten Taxator
des Leihhauses als Cautionssummen einge-
zahlt worden. Außer diesen beiden richtig
vereinnahm-
ten Kapitalbeträgen haben Negoziationen bei Priva-
ten nicht stattgefunden.
Die Forderung der Sparcasse belief sich am Schlusse
des Jahres 1843 auf , , , . , . 4150 Thlr .. - ..
hinzu obige . . . . . . . . . . . . 1700 Thlr .. -
..
Summe 5850 Thlr .. - ..
Durch die Leih. Anstalt werden
dagegen im Laufe des Jahres 1844 resti-
tuirt . . . . . . . . . . . . . . . . .1300 Thlr
.. - ..
diese verschuldete daher Ende 1844 der Sparcasse
noch . . . . . . . . . . . . . . . . 4550 Thlr .. -
.. Tit. VIII. Mit den Büchern übereinstimmend beträgt
die Einnahme erstatteter Vorschüsse von
eingelösten
Pfändern 10344 Thlr 4 Sgr. Da die desfallsige Soll
- Ein-
nahme sich auf 19532 Thlr 26 Sgr beläuft, so
verbleibt
hierbei ein Einnahme-Rest von 9188 Thlr 22 Sgr,
welcher
als solcher für das laufende Jahr 1845 zu überneh-
men ist. Es ergibt sich die GesammtEinnahme
einschließlich der Einnahmen aus den Vorjahren demnach auf
23842 Thlr 22
Silbergroschen 11 Pfennige, wozu diesselbe festgestellt wurde.
Die der Rechnung vorgeheftete Zinsenberechnung
zeigt bei der Leih-Anstalt für das Jahr 1844 einen
Gewinnst von 271 Thlr 8 Sgr 3 p, und
einschließlich des
Gewinnstes aus den frühere Jahren ad 2264 Thlr 2
Sgr 6 p
einen Hauptgewinn von 2535 Thlr 10 Sgr 9 p,
welches
Ergebniß nur erfreulich genannt werden kann. An Vorschüssen und defecten Lit. A. und
B ist
Nichts zu berechnen. Bei der Rechnung von 1843 war eine Rest-Ausgabe
von überhaupt 7364 Thlr 4 Sgr 8 p verblieben
wovon
im Laufe des Jahres 1844 – 2514 Thlr 4 Sgr 8 p
zum
wirklichen Ausgabe gekommen sind, so daß die
Rest-Soll-Ausgabe aus den Vorjahren am Schlusse
des Jahres 1844 noch 4850 Thlr beträgt, wie in
der Rechnung richtig angegeben. Als neue Rest-Soll-Ausgaben kommen nur aus
dem laufenden Jahre 1844 hinzu: A., die von dem Leihhaus-Taxator Vetter baar
gestellte Caution (vide pag. 15 Tit. IX a) ad . .
. 500 Thlr .. - ..
B., die zum Betrieb der Leih-Anstalt bei
der Sparcasse
negociirte Summe von . . . . . . . . . . . . 1700 Thlr .. - ..
(vide Tit. IX b )
Zusammen . . . . . . . . . . . . . 2200 Thlr ..
- ..
Demgemäß stellt sich die Gesamtschuld des
Leihhauses am
Schlusse des Jahres 1844 auf 7050 Thlr ,
wovon nämlich 1., dem Rendanten Rosellen als Cautionsbetrag 2000 Thlr .. - ..
2., dem Taxator
Mathias Joseph Vetter als desgl. .500 .. .. - ..
3., der Sparcasse als aufgenommene Capitalien
4550 .. .. - ..
überhaupt also
wie oben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . 7050 Thlr .. -
verschuldet werden. Die Ausgaben unter Abtheilung D Tit. I 14 Thr 7
Silbergroschen 3 Pfennigean Kosten der Pfandverkäufe;
Tit. II. 146 Thlr 19 Sgr 3 Pfennig
Überschüssen von den ver-
kauften Pfändern, und
Tit. III. 717 Thlr 29 Sgr 6 Pfennig
an Verwaltungskosten,
gaben bei deren Prüfung, welche einzeln
vorgenommen
wurde, zu keinen Bemerkungen Anlaß.. Tit. IV & V. Gleichfalls wurden die hier
verausgabten
Zinsen von 136 Thlr 22 Sgr 1
Pfennig, respective von 232 Thlr4 5 Pfennig revi-
dirt, und richtig befunden. Tit. VI Durch die den Belegen zu N° 36 in
Abschrift
beigefügte Verfügung
Königlicher Regierung vom
12. Juni 1844 I
S. VI A. N° 6970 ist die hier geschehene
Auszahlung einer Gratification von 150 Thlr an
den
Verwalter Rosellen genehmigt.
Gegen die übrige Ausgabe des Tit. VI fand sich
Nichts zu erinnern. Tit. VIII Die Ausgabe angeleisteten Vorschüssen
auf
Pfänder beträgt in Übereinstimmung mit den
Büchern 19532 Thlr 26 Sgr., welche hier richtig
vorge-
tragen ist. Tit. IX Diejenigen Capitalien, welche im laufen-
den Jahre 1844 zum Betrieb des Leihhauses nego-
ciirt worden, sind mit 220 Thlr hier als Rest-
Soll-Ausgabe aufgeführt, da bis Ende 1844 eine
Rückerstattung darauf nicht geschehen war.
Confere§. 10 dieses Protocolles. Sonach wurde die gesammte Ausgabe auf 23446 Thlr
4 Sgr 2 Pfennig, und der
verbliebene Bestand auf 396 Thlr
18 Sgr, 9 Pfennig
festgestellt. Nach dem Resultat der Rechnung stellt sich
das zu erstattende Betriebs-Capital auf 7050
Thalernwährend die Leih-Anstalt wegen geleisteter Vor-
schüsse 9188 Thlr 22
Silbergroschen zu fordern hat. Da weiter Nichts zu bemerken war, so wurde
gegenwärtige Verhandlung geschlossen. Actum
utsupra...