Eintrag 72430. März 1857 Von dem Unternehmer der Dampfschifffahrt auf dem Erft-CanaleSchifffahrts-CapitainSiebertz
wird mittelst Gesuchs vom 8.
des Monats um Erlaß der für die Benutzung des Erft-Canales
zu zahlenden jährlichen Abgabe von 250 Thlr gebeten, als
Grund anführend, daß durch die veränderten Verkehrs-
Verhältnisse sein Bestehen gefährdet sei. Die andere
contractliche Abgabe von 400 Thlr als Beitrag zu den Kosten
der Bagger-Arbeiten und der Ufer-Unterhaltung werde
er nach wie vor an die Stadt abtragen. Stadtrath beauftrage die Commission für Finanzu-
wesen, sich von dem p Siebertz über das Resultat des
Unternehmens Nachweis vorlegen zu lassen, und nach
Umständen unter Vorbehalt seiner Zustimmung mit
demselben zu unterhandeln. actum ut supra...
Eintrag 72530. März 1857 Dem Stadtrath wird mitgetheilt, daß Königliche Regierungdie Berufung des NotariatsgehülfenHeinrichs
als Polizei-
Secretair aus dem Grunde nicht genehmigt habe, weil
die Stelle zu denjenigen gehöre, welche mit einem
Civilversorgungsberechtigten zu besetzen seien. Es sei
hierauf die Stelle öffentlich ausgeschrieben worden, und
es wären mehrere Anmeldungen von anstellungsberech-
tigten Personen demnach erfolgt, worüber Stadtrath
sich aussprechen wolle. Derselbe gab die Erklärung ab, wie er die Besoldung
von 240 Thlr für die Polizei-Secretairstelle mit Rücksicht
auf die besondre Tüchtigkeit des p Heinrichs bewilligt
habe, und wie er daher Veranlassung nehme, dessen
Anstellung wiederholt in Antrag zu bringen. Möchte aber auf die Berufung des p Heinrichs
nicht
eingegangen werden können, so hält Stadtrath eine
Besoldung von 200 Thlr für gedachte Stelle ausreichend. Gegen die
angemeldeten Persönlichkeiten war im Übrigen nichts zu erinnern. actum ut supra...
Eintrag 72630. März 1857 Stadtrath ertheilte seine Genehmigung zu der vom 16. des MonatsStatt gefundenen Verpachtung.
a. von achtzehn Morgen Ackerland zu dem jährlichen Pachtpreise
von überhaupt 139 Thlr 5 Sgr;
b. von zwei Wällen in der Nähe der von der Oberstraße zur
Erft führenden Straße zum jährlichen Pachtpreise von 21 Thlr 10 Sgr. actum ut supra...
Eintrag 72730. März 1857 Ein Antrag der Pächterin der Oberthorer MahlmühleWitwe Reinartz auf Anlegung eines
neuen Wasserrades aus
Mitteln der Stadt wurde der betreffenden Commission zur
Prüfung überwiesen. actum ut supra...
Eintrag 72830. März 1857 Der Vorsitzende Bürgermeister nahm Veranlassung, den
Stadtrath auf die immer mehr und mehr hervortretende
Nothwendigkeit aufmerksam zu machen, daß zur
Beaufsichtigung des ausgedehnten städtischen Eigenthums,
der der städtischen Anlagen sowie zur Controllirung der Statt findenden
Arbeiten und Reparaturen der städtischen Utensilien und
des sonstigen Mobilar-Eigenthums ein besonderer Aufseherangestellt werde, da die Verwaltung
sich gar zu häufig in
der Lage befinde, eine derartige Hülfe auf die fühlbarste
Weise entbehren zu müssen. Manche Arbeiten und Reparaturen
würden bei einer steten Controlle vermieden oder weniger
kostspielig werden, wie ebenfalls an den städtischen Geräthschaften
und den vorräthigen Materialien nichts mehr entfremdet
werden könnte. Als geeignete Persönlichkeit für diesen
Posten schlage er den VerwaltungsdienerKrings vor, welcher
als zuverläßig und solid erprobt und durch seine lang-
jährige Beschäftigung bei der Stadt auf namentlich mit
den städtischen Anlagen und deren Verhältnissen genau bekannt
sei. Stadtrath erachtet die Anstellung eines städtischen Auf-
sehers auch seinerseits für nützlich und nothwendig und
erklärt sich, indem er die Creirung der Stelle be-
schließt, weiterhin damit einverstanden, daß dieselbe
dem p Krings übertragen werde. Der Bürgermeister
wird ersucht, mit demselben wegen Übernahme der Stelle
und Festsetzung des Gehaltes das Nöthige abzusprechen. actum ut supra...