Band 50: Seite  49  

  • Eintrag 5912. Dezember 1853 Unter Bezugnahme auf den Beschluß vom 1. August courantberichtete die betreffende Commission dem Gemeinderath, daß der Herr SpritzenfabrikantG. A. Jonck in Leipzig sich zur Anlieferung eines Wasserzubringers von gleicher Beschaffenheit und Kraft wie der neue Zubringer in Düsseldorf, für eine Summe von 700 Thl anerboten habe, daß derselbe aber eben- mäßig bereit sei, einen Zubringer für 600 Thl an- zuliefern, welcher zwar nicht die nämliche Stärke habe, wie der obenerwähnte, jedoch von gleicher Vortrefflichkeit sei, und zwei Spritzen vollständig mit Wasser versehen werde. Die Commission referir- te weiter, daß Herr KupferschmiedC. Klötzer hier- selbst sich bereit erklärt habe, einen Wasserzubringer für 610 Thl anzuliefern, welcher diese Kraft habe wie der neue Düsseldorfer Zubringer, sich indessen leichter und mit weniger Mühewaltung handhaben lasse. Der g. Klötzer wolle den Zubringer in vor- züglichster Güte und unter der Verbindlichkeit für die Stadt anfertigen, daß der Zubringer für seine Rechnung bleibe, wenn derselbe nicht an den zu bestellenden Revisions-Commission für solid, zweckmäßig und in jeder Beziehung für gut aner- kannt werden sollte. Unter den vorgetragenen Umständen autorisirte Gemeinderath den Bürgermeister, unter Zuziehung der betr. Commission mit dem g. Klötzer wegen Anlieferung eines Wasserzubringers für die Gemeinde Vertrag zu schließen actum ut supra...
  • Eintrag 6012. Dezember 1853 Von der Commission für Armen-Wesen wurde Bericht erstattet über den von der Hospital-Verwaltung bean- tragten Eine genaue Untersuchung hat ergeben, daß der Grund der erhöhten Hospital-Bedürfnisse zu- nächst in der Zunahme der Bevölkerung des Hospitals liegt, welche letztere im Jahre 1852 - 67 3/4 Köpfe und in diesem Jahre 80 4/10 Köpfe betragen hat, dann weiter in den für das Jahr 1852 im laufenden Jahre gezahlten 106 Thlr Mehrkosten für Arznei und in den erhöhten Preisen mehrer Lebensmittel als Brod, Weißbrod und Fleisch. Nach dieser Auseinandersetzung beschloß Gemeinderath, den erbetenen außerordentlichen Zuschuß von 998 Thlr dem Hospitale zu bewilligen. Da die Gemeinde-Kasse jedoch gegenwärtig außer Stande ist, den Betrag auszuzahlen, so werde die Überweisung an das Hospital erst im künf- tigen Jahre bewirkt werden, und habe letztere Anstalt sich einstweilen mit den zur Zeit disponiblen Geldern auszuhelfen. Die über den Gegenstand gepflogenen Dis- kussionen gaben dem Gemeinderath noch zu folgenden nähere Beschlüssen Veranlassung. 1. Da das Fleisch im verflossenen und laufen- den Jahre viel theuer als früher, wo dasselbe ver- gantet war, hat bezahlt werden müssen, so sei solches für die Folge und zwar vorläufig versuchsweise vom 1. Januar bis Ende Juno k ommenden Jahres wieder in Verding zu geben; 2. In Erwägung, daß die Positionen des Etats am meisten beim Fleisch und Weiß- brod überschritten worden, so habe die Hospital- Verwaltung der Vorsteherin als Richtschnur zu empfehlen, nur denjenigen Kranken täglich Fleisch und Weißbrod zu verabreichen, wofür die Hospitalärzte solches vorschreiben und die Reconvalescenten nach Maßgabe der Anordnungen der betreffendenÄrzte in die Reihe der übrigen, auch die gewöhliche Bekösti- gung angewiesenen Hospitaliten wieder eintreten zu lassen; 3 Bis zum 1. Juli jeden Jahres habe die Hos- 4. Gemeinderath ist in seiner Majorität der Ansicht, daß die Fortführung der Land- und Vieh-Oekonomie im Hospitale dem letztern eher pekünniairen Nachtheil als Vortheil bringe, weshalb die Hospital-Verwaltung hiermit ersucht werde, die Sache in nähere Berathung zu nehmen, und darüber zu referiren. actum ut supra...