Eintrag 9128. September 1857 Auf den Antrag der Armen-Verwaltung, geneh-
migte die Stadtverordneten-Versammlung, daß
die dürftige bejahrte Witwe Adam Fischerpermanent in das Bürgerhospital aufgenom-
men werde. Actum utsupra...
Eintrag 9228. September 1857 Das Alexianer-Kloster theilt mit, daß es
auf den Ankauf des Schlachthausgebäudes unter
den demselben angegebenen Bedingungen un-
möglich umgehen könne. Dieses Kloster
bittet nunmehr, ihm den hinter dem linken
Klosterflügel gelegenen kleinen Raume
käuflich überlassen zu wollen. Da der letztere
Antrag nicht ausdrücklich in der Tagesord-
nung verzeichnet steht, so wurde heute auf
neue nähere Berathung nicht eingegangen. Actum utsupra...
Eintrag 9328. September 1857 Die Betreffende Commission hatte sich mit Prüfung
des neuen Kirchen-Vorstandesst eingegebenen An-
trags auf Bewilligung der etwa 10000 Thlr.
betragenden Mittel für die innere Restaura-
tion der Münsterkirche befaßt, und erstattete
heute darüber Bericht:...
Eintrag 9428. September 1857 Nach dem von dem Herr Baumeister Statz aus
Cöln abgegebenen Gutachten, wäre zunächst die
Tünche von den Wänden zu lösen, um zu ermit-
teln, wie es mit den alten Malereien aus-
sehe, respective ob deren überhaupt noch vorhanden
seien. Erst wenn dies geschehen, lasse sich
die Art und Weise der Wandrestauration
am besten feststellen. Außerdem seien in der
mittleren Vierung oder dem Kuppelansatz
verschiedenen Leisten und Holzconsolen zu beseiti-
gen, und zugemauerte Bogenfelder zu öffnen.
Ferner sei dem Chore eine andere Eintheilung
dadurch zu geben, daß der gegenwärtig gar-
nicht an seinem Platze stehende Hochaltar tiefer
gestellt und die in der östlichen Chorabside
befindliche Sacristei beseitigt, und außerhalb
an der Nordseite des Chors eine neue Sacri-
stei angebaut wurde. Endlich werde eine ander-
weite Einrichtung und Verbesserung der Orgel
empfohlen. Der Antrag des Kirchenvorstandes deutet
dahin, daß die Wandrestauration, die Öff-
nung der ursprünglichen Bogenfelder in dem Die Commission, welche die gemachten verschiedenen
Vorschläge mit den betreffenden Zeichnungen sorgfältig
durchgesehen und geprüft hat, findet die Ausführung der-
selben zwar dem herrlichen Baustyle der Münster-
kirche völlig entsprechend; nachdem indessen erst
vor wenigen Jahren die Gemeinde durch die Restaura-
tion des Äußere der Kirche mit bedeutenden
Kapitale in Anspruch genommen worden, zu dessen
allmäliger Tilgung noch eine Reihe von Jahren nöthig
sein wird, übrigens der Gemeinde gegenwärtig und
für die nächste Zukunft noch die Befriedigung
manches andere dringenden außergewöhnlichen Bedürf-
nisses obliegt, bedauert die Commission aufrichtigt,
der Verwirklichung der vorliegenden Propositionen,
wie sehr sie auch unserm schönen Gotteshause zu wünschen
sein möchte, in ihrem ganzen Umfange für jetzt nicht befürworten
zu können, vielmehr beantragen zu müssen, daß dieselbe
erst einer späteren Zeit überlassen werde dagegen kann
die Commission nicht umhin, die Nothwendigkeit zur Herstel-
lung des Wandverputzes in der Kirche anzuerkennen,
und hiermit darauf anzutragen, daß die Stadtverordneten
Versammlung behufs Ausführung der desselbigen Arbeiten,
welche unvermeidlich und dringend geworden, die erforder-
lichen Geldmittel notiren wollen. Zu dem Ende schlägt die
Commission vor, daß vor allen Dingen die Beseitigung
der Tünche auf den Wänden angeordnet, und daß für
den Fall hierbei alte Malereien zum Vorschein kommen
sollten, die Restauration derselben veranschlagt und nach
Umständen respective nach verherigen Genehmigung des Stadt-
rathes, ausgeführt, und für den Fall sich solche Malereien
nicht vorfinden möchten, dem Innern der Kirche
auf Grund eines vorherigen Aufschlags um zweckmäßiger
neuer Anstrich gegeben werde. Nach geschehener Diskussion erhob die Stdtverord-
neten-Versammlung vorstehendes Referat zu ihrem
Beschlusse. Schließlich wurde der Bürgermeister ersucht, beim Kirchen-
vorstande darauf hinzuwirken, daß in der Sakristei Actum ut supra...