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  • Eintrag 12315. August 1844Auf die Vorstellungen verschiedener Einwohner der Rheinstraße vom 4. Mai 1843 und 16. Juni 1844, wodurch die Errichtung einer neuen Verbindungsstra- ße zwischen der Erft und Rheinstraße beantragt wird, entschied der Stadtrath, nach vorher veranlaßter Local-Besichtigung, daß dem Antrage, weil ein Bedürfniß zu der beabsichtigten neuen Verbindung nicht vorliege, keine Folge zu geben sei. Actum ut supra...
  • Eintrag 12415. August 1844Zur Deckung der mit dem Schützenfeste ver- bundenen Kosten wurde, wie dies auch früher geschehen, der durch Vorstellung des Comites vom 12. August courantnachgesuchte Zuschuß von Vierzig Thalern aus der städtischen Casse für das laufende Jahr unter der Maßgabe vom Stadtrathe bewilligt, daß aus dieser Zusicherung für die Zukunft keine Consequenz ge- zogen werden soll. Actum ut supra...
  • Eintrag 12515. August 1844Die gehorsamst unterzeichneten Bürgermeister und Stadtrath der Stadt Neuss wenden sich an Eure Exzellenz um Hochdenselben ihre Bitten hinsichtlich der von Düsseldorfüber hier nach Sittard und Hasselt projectirten Eisenbahn, so wie auch derjenigen, welche von Düsseldorf über hier nach Aachen projectirt ist, vorzutragen. Die erstere Bahn, die Düsseldorf–Sittard–Hasselter, ist von dem letzten Rheinischen-Provinzial-Landtage befürwortet worden, und ihre Ausführung ward nicht nur in Düsseldorf, sondern auch hier und in den Kreisen Gladbach, Erkelenz, Heinsberg, und Geilen- kirchen gewünscht, weil man auf diese Weise in eine nähere Eisenbahn-Verbindung mit Belgien gekommen Als nur vier Monaten dagegen in Gladbach der Plan angeregt wurde, zur Verbindung von Düsseldorf und Neuss mit dem belgischen Eisenbahn-Systeme eine Bahn nach Aachen zu bauen, hat derselbe hier und überall in den interessirten Kreisen des linken Rhein- Ufers den wärmsten Anklang gefunden. Man begriff sofort, daß, wenn zwischen zwei Plänen zu wählen sei, dieser letztere den Vorzug verdiene, daß diese Eisenbahn schnell ausgeführt werden könne, weil man nur dazu die Genehmigung des eigenen Gouverne- ments bedarf, und daß hier nicht allein die Verbin- dung von Düsseldorf nach Neuss mit dem belgischen Eisenbahn-Systeme, sondern s zugleich eine vielfach wichtige innere Eisenbahn-Verbindung hergestellt werde; eine Verbindung der Rheinfähre Düsseldorf und Neuss nicht nur mit Gladbach und Rheydt, sondern auch mit den fruchtbaren Kreisen Erkelenz, Jülichund Geilenkirchen, und den beträchtlichen Städten Aachen und Burtscheid, während für diese letztere die Verbindung mit jenen Kreisen, mit Neuss und Düsseldorf von ebenso großtem Werth ist. Hierzu gesellt sich noch der gewichtige Umstand, daß durch diese Bahn die Steinkohlen aus dem Inden- und dem Wurm-Reviere den Consumenten in den mehrgenannten Kreisen billiger als bisher zugeführt werden könne. Diese Bahn wird also nicht nur die Bedürfnisse des Verkehr mit Belgien, sondern auch die großen innere Verkehrsbedürfnisse befriedigen; sie wird dies noch um so mehr, als die dafür zusammen- getretene Gesellschaft, wie aus dem gehorsamst bei- gefügten Statut derselben hervorgeht, und wie wir außerdem aus sicherer Quelle erfahren haben, den innere Verkehr durch Anlage von Zweigbahnen nach den der Bahn nahe gelegenen Städten befördern will. Wäre im vorigen Jahre die Angelegenheit schon in ihrer dermaligen Lage gewesen, so daß – wie heute – die zwei Pläne vorgelegen hätten, so möchte schwerlich das damalige Votum des Rheinischen Provinzial- Landtages hinsichtlich der Düsseldorf–Sittard–Hasselter Bahn erfolgt sein, weil offenbar der neuere Plann allsei- tigere und größere Interessen befriedigt, als der frühere. Nur in der Stadt Düsseldorf scheunt man den Sittard-Hasselter-Plan noch vorzuziehen, indem man sich nicht den Bestrebungen zur Ausführung des andere angeschlossen hat, dies letztere wahrscheinlich deshalb, weil man innerlich fühlt, daß der letztere Plan practischer und besser, als der frühere ist. Nur in den Orten Rheydt und Eschweiler hat man sich gewissermaßen der Düsseldorfer Ansicht angeschlossen, indem man einen Concurrenz-Gesellschaft gebildet hat, welche den Plan der Verbindung der Rheinisch- Belgischen-Bahn mit Düsseldorf und Neuss dem Plan der Düsseldorf-Sittard-Hasselter-Bahn unter- ordnet. Dieser selsame, einzeln dastehende Um- stand rührt notorisch nur von individuellen und partikulären Ansichten oder Interessen her. Eure Exzellenz bitten wir hiernach ganz gehorsamst: daß hochdieselben die Ausführung des Anfangs unter dem Namen: "Aachen-Gladbach-Neusser- Eisenbahn", jetzt unter dem Namen "Westliche Verbindungs-Eisenbahn" projectirten Un- ternehmens hochgeneigt befördern, und die Ausführung desselben nicht von derjenigen der Düseeldorf–Sittard–Hasselter Bahn abhän- gig zu machen geruhen möge. Wenn Belgien, wie dasselbe neuerlich beschlossen Deshalb bitten wir noch ganz gehorsamst: daß Eure Exzellenz bei den Verhandlungen mit Belgien und Holland wegen einer Eisen- bahn von Hasselt nach Neuss und Düsseldorf darauf zu bestehen geruhen mögen, daß die- ser Bahn die Richtung über Maestricht in der vorstehend angegebenen Weise gegeben werde....