Band 75: Eintrag vom  23. November 1926 (Nr. 365)

Eintragsübersicht (Band, Sitzung)

Transkription

 
10. Wohnungsbauangelegenheit.

Stadtverordneten - Versammlung faßt folgende E Entschließung. Die bisherige Förderung des Wohnungsbaues durch Reich, Staat und Gemeinden hat nicht ausgereicht, die Wohnungsnot fühlbar zu lindern. Es steht vielmehr fest, daß sich in den letzten Jahren die Fehlmenge an Kleinwohnungen noch vergrößert hat. Die Ursachen liegen in der Unmöglichkeit, die notwendigen Kapitalien zu beschaffen und in der Höhe des Zinsfußes.

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Infolgedessen konnten auf dem Baumarkte auch selbst in der günstigsten Jahreszeit nicht alle Facharbeiter Beschäftigung finden.

Eine größere Belebung desselben würde eintreten, wenn die Hauszinssteuer restlos dem Wohnungsbau zugeführt werden könnte. Solange dies nicht möglich ist, muß derselbe auch mittels Notstandsarbeiten gefördert werden.

Die Stadtverordneten - Versammlung bittet den Oberbürgermeister bei dem Herrn Reichsarbeitsminister vorstellig zu werden, die Bestimmungen über öffentliche Notstandsarbeiten vom 30. April 1925 dahingehend abzuändern, daß auch der Kleinwohnungsbau unter den Begriff der Notstandsarbeiten fällt.