Eintrag 29420. Mai 1846Der Stadtrath theilt die Ansicht der Schul-Com-
mission, daß den an der Knabenschule wirkende
Bleicher und Brauner, imgleichen
der an die Mädchenschule berufenen Praeparan-
din E. Kuckelkorn wenigstens eine soche Einnahme
gesichert werden muß, welche sie von eigentlichen
Nahrungssorgen schützt. Dem Antrage der Schul-
Commission beitretend, beschließt demnach der
Stadtrath, den genannten Praeparanden Bleicher
und Brauner sowohl, als der Praeparanden
Kuckelkorn für das laufende Semester eine
Gratification von 10 Thaler zu bewilligen, die künf-
tige Normirung der Gehälter derselben aber, mit
Rücksicht auf die eintretenden Verhältnisse, vorzu-
behalten. Actum utsupra...
Eintrag 29520. Mai 1846Der Stadtrath genehmigt, daß den Geschwistern
Josten die durch den Tod ihrer Mutter der
Wittwe Josten erledigte Stelle als Aufwär-
terin im Rathhause gegen die damit verbun-
dene etatsmäßige Besoldung von 80 Thaler auf
Kündigung übertragen werde. Actum utsupra...
Eintrag 29620. Mai 1846Vom Stadtrathe wurde heute die Revision
der Recnung der hiesigen Sparcasse für das
Jahr 1845 vorgenommen, wobei derselbe nachfol-
gende erläuternde Bemerkungen machte. Die Rechnung des Jahres 1844, bei deren Revision
Königliche Regierung nichts zu erinnern gefunden,
ist von dieser Behörde unterm 30. August 1845 I. Seite II. a. Der Bestand pro 1844
findet sich unter
Littera A mit 1511 Thaler 20 Silbergroschen 6 Pfennig richtig vorgetragen. Defacte
(Abtheilung B.) sind nicht zu vereinnahmen
gewesen. Titel I. In Übereinstimmung mit den Büchern
belaufen sich die Kapital-Einlagen des Jahres
1845 überhaupt auf 7545 Thaler 7 Silbergroschen Die bis zum Jahre 1845 einschließlich
den Ein-
lagern gutkommende, aber nicht erhobenen
Zinsen betragen 819 Thaler 16 Silbergroschen 3 Pfennig, welche Summe
Behufs Gutschreibung auf die Kapital-Beträge
in durchlaufende Einnahme gestellt ist. Diese beiden Summen zusammen 8364 Thaler 23
Silbergroschen3 Pfennig ausmachend, sind nicht diesem Hauptbetrage
Pagina 52. Columna 4. der Vorschrift gemäß in Soll-Aus-
gabe gebracht. Titel II. Nach dem Resultat der Rechnung pro 1844
betrug die Forderung von ausgeliehenen Kapitalien
a., an Private und Corporationen 19086 — 25 — 6
anzu im Laufe des Jahres 1845
noch ferner ausgeliehen wurden 6449 — 29 — "
da eine Erstattung im genannten
Jahre nicht erfolgt ist, so beläuft sich
die Forderung am Schluß des Jahres 1845 demnach auf 25536 — 24 — 6
welches Summe pro 1846 in Soll-Einnahme vorzutra-
gen ist.
b., an die städtische Leih-Anstalt 4550 — " — "
im Laufe des Jahres wurden von dersel-
ben noch ferner aufgenommen 400 — " — "
auf welches Hauptquantum von 4950 — " — "
dagegen restituirt wurden 900 — " — "so daß die Forderung an der Leih-An-
stalt noch 4050 — " — " verbleibt, welcher Betrag ebenfalls für das
Jahr 1846 in Soll-Einnahme zu bringen ist. Diese Resultate wurden bei Revision richtig
befunden. Mit den Büchern übereinstimmend sind Titel III.
die Zinsen von ausgeliehenen Capitalien im Betra-
ge von überhaupt 1214 Thaler 21 Silbergroschen 3 Pfennig richtig verein-
nahmt. Titel IV. die Einnahme an Gebühren für Bescheini-
gungs-Büchelchen beträgt 3 Thaler 10 Silbergroschen, welcher Be-
trag bei Prüfung richtig befunden wurden.
Den Bestand des Jahres 1844 mit mit eingeschlossen,
beläuft sich die Gesamt-Einnahmen hiernach
auf 11994 Thaler 15 Silbergroschen; die ausgeliehenen Kapita-
lien betragen 29586 Thaler 24 Silbergroschen 6 Pfennig, und es hat sich
der für das Jahr 1845 erzielte Zinsengewinnst
nach vorheriger Prüfung ( nide? die derfallsige
Ermittelung Pagin 57. der Rechnung) auf 299 Thaler26 Silbergroschen 8 Pfennig gestellt.
An Vorschüssen Littera A. und Guthaben Littera B.
ist nichts zu verrechnen. Littera C. Titel I. der Zinsengewinnst aus dem
Jahre 1845 ad 299 Thaler 26 Silbergroschen 8 Pfennig ist hier zur Ver-
ausgabung an die Leih-Anstalt gekommen,
um zu den General-Verwaltungs-Ausgaben
beider Institute verwendet zu werden. In
der Leihhaus-Rechnung findet derselbe sich
Littera D. Titel V. in Einnahme berechnet. Titel II. Die Zinsen von den in die Sparcasse
eingelegten Kapitalien sind in Beziehung
auf die in die Rechnung aufgenommen,
spezielle Zinsen-Berechnung mit überhaupt
898 Thaler 14 Silbergroschen 7 Pfennig richtig in Ausgabe gebracht.
Unter diesem Betrage befinden sich 819 Thaler16 Silbergroschen an Zinsen welche nicht
erhoben werden, Titel III. Es betragen
a., die Rückzahlungen von Einlagen im Jahre
1845 3048 — 10 — 1
wogegen noch zu restituiren und sonach noch
in Soll Ausgabe nachzuführen bleiben 30464 — 29 — 2
b., die im Jahre 1845 rentbar angelegten
Kapitalien 6449 — 29 — "
und courant die geschehenen Darlehn an die Leih-
Anstalt zu deren Betrieb 400 Th " — " Alle diese Resultate wurden sorgfältig
revidiert, und mit den Büchern übereinstim-
mend gefunden. Titel IV. Gegen die hierbei vorkommende
Ausgabe für angeschaffte Formulare zu
Sparcassenbüchelchen war Nichts zu erinnern. Sonach stellt sich die Gesamt-Ausgabe
auf 11116 Thaler 10 Silbergroschen 4 Pfennig, und der baare Kas-
senbestand nach Vergleichung der Einnahme
mit der Ausgabe auf 878 Thaler 4 Silbergroschen 8 Pfennig, welcher
pro 1846 gehörig vereinnahmt werden, und
zur Bestreitung der vorkommenden Ausgaben
unumgänglich nöthig war. Am Schlusse des Jahres 1845 betrug die
von der Sparcasse zu zahlende Summe 30464 — 29 — 2
Dagegen die von derselben von den verschiedenen
Debitoren einzuziehende 29586 — 24 — 6
wonach unter Hinzurechnung des Bestandes
ad 878 Thaler 4 Silbergroschen 8 Pfennig Activa und Passiva sich
ganz gleich stehen. Es fand sich weiter nichts zu er- Actum utsupra In heutiger Sitzung
nahm der Stadtrathdie von dem Verwalter Rosellen gelegte Rechnung
des hiesigen Leihhauses pro 1845 zur Revisionund erläuterte dieselbe in nachfolgender
Weise: Durch Verfügung Königlicher Regierung vom
30. August 1845 I. Seite II. a. 6757 ist die Rechnung
des Jahres 1844 als richtig angenommem wor-
den, ohne daß diese Behörde Monita dabei
gemacht hätte. Der pro 1844 verbliebene Bestand
findet sich mit 396 Thalern 18 Silbergroschen 9 Pfennig unter Abtheilung C. rich-
tig vereinnahmt. An Defecten (Abtheilung B.) ist nichts zu verrechnen. Nach der Rechnung
pro 1844 waren an noch zu
erstattenden Vorschüssen von eingelösten und ver-
kauften Pfändern 9188 Thaler 22 Silbergroschen in Rest verblieben.
Diese Summe, welche im Jahre 1845 eingegangen,
ist Abtheilung C. richtig zur Einnahme gestellt. Im Jahre 1845 sind Einnahmen an Schreib-
und Taxationsgebühren vide Titel I. Abtheilung D.
nicht vorgekommen.
Die laufenden Einnahmen des Titel II., Zinsen,
im Betrage von 1277 Thaler 19 Silbergroschen 3 PfennigTitel III. Überschüsse von den
Verkäufen, aus-
machend 101 Thalern 8 Silbergroschen 11 Pfennig, und
Titel IV. Verkaufskosten, betragend 9 Thaler 17 Silbergroschen 11 Pfennigwurden mit
den Büchern genau verglichen
und überall richtig befunden. Titel V. Hier ist der bei der Sparcasse erzielte Gewinnst
mit 299 Thaler 26 Silbergroschen 8 Pfennigum
des Laihhauses mit verwendet
zu werden. Titel VI. und VII. Zum Betrieb des Leihhauses wurden
im Jahre 1845 — 400 Thaler bei der Sparcasse negoziirt,
welche bei Titel VI. richtig zur Einnahme gebracht sind.
Andere Kapital-Aufnahmen haben für diesen Zweck
nicht Statt gefunden. Am Schlusse des Jahres 1844 stellte sich die For-
derung der Sparcasse auf 4550 Thalerhinzu obige 400 Thaler 400 Thaler — Summe 4950
ThalerEs wurden durch die Leih-Anstalt im
Laufe des Jahres1844 zurückerstattet 900 Thaler " — Von derselben wurden demnach
Ende 1845
noch an die Sparcasse verschuldetverschudet 4050 Thaler — " Titel VIII. Die Einnahme
erstatteter Vorschüsse von ein-
gelösten Pfändern beträgt in Übereinstimmung
mit den Büchern 11079 Thaler 13 Silbergroschen die das fallsige Soll-
Einnahme beläuft sich auf 20370 Thaler 8 Silbergroschen, so daß hier-
bei ein auf das laufende Jahr 1846 zu übernehmen-
der Einnahme-Last von 9290 Thaler 25 Silbergroschen endsteht. Mit Einschluß der Einnahme
aus den Vor-
jahren stellt sich die Gesammt-Einnahme auf
22753 Thaler 6 Silbergroschen 6 Pfennig wozu dieselbe festgestellt wurde.
Nach der der Rechnung vorgehefteten Zinsenberechnung
hat sich bei der Leih-Anstalt für das Jahr 1845 ein
Gewinnst von 382 Thaler 6 Silbergroschen 8 Pfennig und einschließlich des
Gewinnstes aus den frühern Jahren ad 2535 Thaler 10 Silbergroschen 9 Pfennigein Hauptgewinn
von 2917 Thaler 17 Silbergroschen 5 Pfennig ergeben, wel-
ches Resultat als günstig zu bezeichenen sein dürfte. Vorschüsse Littera A. und Defecte
Littera B. sind nicht
zu berechnen. Aus dem Jahre 1844 war eine Rest-Ausgabe von Es kommt als neue Rest-Soll-Ausgabe
aus dem Jahre 1845 hinzu: die nach Titel VI. der
Einnahme zum Betrieb der Leih-Anstalt bei der
Sparcasse negoziirte Summe von 400 Thaler, welche Titelb.-
der Ausgabe bereits in Soll-Ausgabe gestellt ist. Hiernach ergibt sich die Gesammtschuld
des Leih-
hauses am Schlusse des Jahres 1845 auf 6550 Thalervorne 11., dem Rendanten Rosellen
als Cautionsbetrag 2000 Thaler2., dem Taxator Mathias Joseph Vetter als dergleichen
500 Thaler3., der Sparcasse als aufgenommene Capita-
lien 4050 Thalerüberhaupt demnach wie oben angegeben 6550 Thalerverschuldet werden.
Die Prüfung der Ausgaben unter Abtheilung D. Titel I.
13 Thaler 10 Silbergroschen Kosten der Pfandverkäufe; Titel II. 101 Thaler 8 Silbergroschen
11 Pfennig Überschüsse von den verkauf-
ten Pfändern, und Titel III. 703 Thaler 17 Silbergroschen 10 Pfennig, Verwaltungskosten,
gab
zu keinen erinnerungen Anlaß. Titel IV. und V. Auch fand sich gegen die hier ver-
ausgabten Zinsen von 125 Thaler respective von 203 Thaler29 Silbergroschen 7 Pfennig
bei deren Revision nichts zu bemerken. Titel VI. die hier geschehene Zahlung einer
Gratifi-
cation von 150 Thalern an den Verwalter Rosellen ist durch
die den Belegen ad Nm 31 in Abschrift beiliegende
Verfügung Königlicher Regierung vom 20. Juni 1845
I. Seite II a. 6344 genehmigt. die übrigen Ausgaben des Titels 6. wurden bei
Revision richtig befunden. Titel VIII. Mit den Büchern übereinstimmend Titel IX. Hier
ist das im Jahre 1845 zum Betrieb
des Leihhauses negoziirte Capital von 400 Thaler in
Restsoll-Ausgabe gebracht, indem die wirkliche
Erstattung noch nicht geschehen ist, conf. §. 10. dieser
Verhandlung. Demgemäß wurde die Gesammt-Ausgabe auf
29126 Thaler 14 Silbergroschen 1 Pfennig, und der verbliebene Bestand
auf 176 Thaler 22 Silbergroschen 5 Pfennig festgestellt. Dem Resultat der Rechnung
zufolge beträgt
das zu erstattende Betriebs-Capital 6550 Thaler,
die Forderung der Leih-Anstalt wegen geleisteter
Vorschüsse dagegen 9290 Thaler 25 Silbergroschen, so daß bei Ver-
gleichung dieser Summen gegeneinander
unter Berücksichtigung des Bestandes von 176 Thaler22 Silbergroschen 5 Pfennig der
§. 8. erwähnte Hauptzinsengewinnst
der Reservefonds von 2917 Thaler 17 Silbergroschen 5 Pfennig sich er-
gibt. Weitere Bemerkungen waren g nicht zu
machen. Actum utsupra...