Die uns vor einigen Tagen so unverhofft zugekommene Nachricht, daß Ew. Hochwürden so bald aus unsrer Mitte scheiden werden, hat uns und die ganze Pfarrgemeinde tief gerührt.
Seit bereits 15 Jahren hatte die hiesige Pfarrgemeinde das Glück, Sie als ausgezeichneten Religionslehrer, als unermüdlichen Seelsorger zu besitzen, und Jahre nimmer ruhender Bemühungen um Kirche und Schule durch Wort und Beispiel werden gewiß fort und fort zum Segen gedeihen.
Wenn wir auch, Hochverehrter Herr Oberpfarrer aus darüber freuen, daß die hohe geistliche Behörde, in gerechter Würdigung Ihrer Verdienste, Sie zu einer ansehnlichen Stelle in der Metropole der Erzdiözose berufen hat, so können wir doch unsern Schmerz nicht unterdrücken, daß die Gemeinde einen so würdigen Pfarrer und unverdrossenen Seelsorger an Ihnen verlieren muß.
Genehmigem Sie daher von uns, den Vertretern der hiesigen Gemeinde, den aufrichtigsten tief gefühlten Dank für alles Gute, was Sie zum Besten der hiesigen Gemeinde zu wirken unabläßig bestrebt waren, begleitet von dem innigsten Wunsche, daß Gott Sie in dem neuen Wirkungskreise segnen, und noch lange erhalten möge.
Wir bitten Sie, uns in wohlwollendem, liebevollem Andenken zu behalten: ein Dank und ein Wunsch, in welche, wir sind dessen überzeugt, die ganze Gemeinde mit uns einstimmt.
Mit aller Hochachtung der Bürgermeister, die Beigeordneten und Stadträthe:
Neuss, den 20. December 1846
Gezeichnet: A. Breuer, M. Frings, Stadler, von Steffens, J. Le Hanne, C. Reisstorff, Josten, Degreeff, Kaufmann, - Ad. Linden, - H. Dürselen, J. B. Ibels, J. A. Baehren, H. A. Hesemann, H. Thywissen, B. H. Derath, Rappenhoener.
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