Die stadträthliche Commission für Armenwesen, welche sich mit Prüfung der Hospitalkassen-Rechnung pro 1858 beschäftigt hat, berichtete darüber wie folgt: Bei Vergleichung der Rechnung mit den Belegen und der vorigjährigen Rechnung ergab sich überall Richtigkeit und Übereinstimmung, wie dieselbe ebenfalls in calculo richtig befunden wurden.
An Einnahmeresten sind nach der Rechnung im Ganzen 289 Thlr 3 Sgr 7 Pf vorhanden, für deren Eingang auf der Äußerung der Hospital-Verwaltung das Nöthige veranlaßt ist. Ein Theil derselben ist übrigens bereits immittelst eingegangen.
Bei den Oekonomie-Ausgaben des Hospitals ergibt sich abzüglich einiger dabei gemachten Ersparnisse eine Etatsüberschreitung von 508 Thlr 14 Sgr 5 Pf., welche im Wesentlichen durch die Preise der Kartoffeln und den vorigjährigen, auf in den Hospitalgärten hervorgetretenen Gemüsemangel, wie weiterhin durch die in Folge Theuerung dieser Gegenstände nicht zu umgehen gewesene Mehr-Ausgabe für Milch und Butter, und endlich durch die von der Stadtverordneten-Versammlung bei Feststellung des Hospital-Etats geschehene [Seduction?] des Credits für BrennMaterial entstanden ist. Diese Etats-Überschreitung ist aber wieder gedeckt worden durch die Mehr-Einnahme an verschiedenen Verpflegungskosten, welche mit 542 Thlr 23 Sgr 8 Pf bei Titel III. der Einnahme zur Verrechnung gekommen sind.
Das Subtanz-Vermögen des Hospitals hat sich durch den
Austritt
[Nächste Seite] Austritt der barmherzigen Schwester Cath. Baake um 3000 Reichsthaler vermindert, da derselben diese Summe, welche sie zur Zeit dem Hospital überwiesen, vertragsmäßig zurückgezahlt werden mußte.Im Laufe des Jahres 1858 sind überhaupt im Hospital auf einzelne Tage 31018 Köpfe oder durchschnittlich täglich 85 Individuen verpflegt worden, welche an Unterhaltungskosten und namentlich an Kosten der Speisung, Kleidung, Bettung, der Arzneien, Heitzung sowie an Kosten der Unterhaltung und Neuanschaffung der Küchen- Kranken- und Hausgeräthe pro Kopf und Tag 5 Sgr 11 Pf oder pro Kopf und Jahr 71 Thlr 26 Sgr 6 Pf erfordert haben. Der Ertrag der Hospitalgärten ist in obigen Kosten mitveranschlagt.
Die Hospital-Rechnung schließt ab in Einnahme zu 12621 Thlr 8 Pf Geld 21 Scheffel 50/100 Metzen Roggen in Ausgabe zu 12907 Thlr 3 Pf Geld 21 Scheffel 50/100 Metzen Roggen im Bestande zu 714 Thlr 5 Pf Geld und in den Einnahmeresten zu 209 Thlr 3 Sgr 7 Pf Auf den Antrag der Commission stellt die StadtverordnetenVersammlung die Rechnung wie angegeben fest und ertheilt darüber die Decharge.
actum ut supra