Die betreffende Commission machte der Stadtverordneten-Versammlung Vorschläge wegen der eventuellen casernenmäßigen Unterbringung des hier einquartirten 2ten Bataillons 17. comb. Infanterie-Regiments.
Der erste Vorschlag geht dahin, größere Räume und Gebäude für Rechnung der Stadt zu miethen, und demnächst mit Casernements-Utensilien zu versehen, was folgende Ausgaben verursachen würde.
[Nächste Seite] Anschaffung der Utensilien..... 12093 Thlr Einrichtung der Menage .... 350 Thlr Instandstellung der Räumlichkeiten 2000 Thlr Unvorhergesehene Ausgaben ..... 57 Thlr Summe 14500 Thlr hiervon 5% Zinsen ...... 725 Thlr. Miethe der verschiedenen Räumlichkeiten 200 Thlr Heitzung, Beleuchtung und Wäsche .... 1110 Thlr Verschleiß der Utensilien und 2malige Erneuerung des Strohs ..... 1229 Thlr Amortisation jährlich ..... 700 Thlr. Reparaturen der Gebäude .... 300 Thlr Summe 6264 Thlr Hiervon ab Servis .... 2130 Thlr Demnach jährliches Opfer .... 4134 ThlrDie Miethe ist auf 400 Mann berechnet, werden dagegen 450 Mann angenommen so ergibt sich eine Mehr-Auslage von 85 Thlr., im Ganzen demnach eine jährliche Ausgabe von 4224 Thlr. Bemerkt wird hierbei, daß unter den zu miethenden Räumlichkeiten sich auch die Elementarschule im Glockhammer befindet, welche Schule in ein anderes Lokal zu verlegen wäre und wofür eine Miethe von 500 Thlr. in die Berechnung aufgenommen worden. Die städtische Schul-Commission ist mit Rücksicht auf den wichtigen Umstand, daß durch die casernemäßige Unterbringung der Manschaften, der hiesigen Bürgerschaft wesentliche Erleichterungen geboten werden, mit der Verlegung der Schule im Glockhammer, deren Ausführung jedoch noch näher zu bestimmen wäre, einverstanden.
Der zweitere Vorschlag der Commission bezweckt, zur Ersparung hoher Miethe, möglichst schleunig geeignete Lokale für Rechnung der Stadt erbauen zu lassen, in welcher Beziehung von Seiten des Beigeordneten Thywissen bemerkt wird, daß sich für ca. 6000 Thlr. ein zur Unterbringung von 160 Mann geeignetes Gebäude in der Spulengasse neben der Glockhammerschule auf städtischen Terrain bis 1. Oktober des Jahres herstellen lasse. Imgleichen lasse sich die Glockmmerschule bei deren Verlegung in ein anderes Lokal zweckmäßig und mit verhältnißmäßig wenigen Kosten als Casernenlokal einrichten.
Die verschiedenen Projekte wurden reiflich besprochen, namentlich wurde auch zur Sprache gebracht, ob nicht auf einem andern geeignetren Terrain in der Stadt oder nahe bei derselben zu bauen sein dürfte. Vorerst wurde darüber abgestimmt, ob die Stadt zur Ermiethung von Räumlichkeiten übergehen soll, welche Frage von der Versammlung abgelehnt wurde. Sodann
[Nächste Seite] wurde beschlossen, bei der Wichtigkeit des Gegenstandes die fortgesetzte Berathung und die Beschlußfassung über die bauliche herrichtung von Gebäuden bis zur nächsten Sitzung, welche Morgen statt finden soll, zu vertagen.actum ut supra