Band 55: Eintrag vom  30. September 1867 (Nr. 118)

Eintragsübersicht (Band, Sitzung)

Transkription

 
1. Verlegung des katholischen Begräbnisplatzes.

Die beiden Commissionen für städtisches Eigenthum und

[Nächste Seite] Bauwesen referirten heute in Betreff der Verlegung des katholischen Begräbnisses, in welcher Beziehung mehrere Anträge gestellt wurden.

Nachdem ein Antrag dahin gehend, daß die Ausführung der früher beschlossenen Verlegung des Begräbnißplatzes vorerst bis dahin vertagt werde, daß die feste Rheinbrücke vollendet und die künftige Gestaltung des Eisenbahnhofes festgestellt sei, von der Stadtverordneten-Versammlung nicht angenommen und ein von dem Stadtverordneten Dr. Sels gestellter Antrag auf Bestimmung des Begräbnißplatzes als künftigen freien Platz wieder zurückgezogen worden, um diese Frage bei der unvermeidlich werdenden Modifikation des Stadtbauplatzes wieder aufzunehmen, wurde ein Antrag zum Beschlusse erhoben, daß behufs Anbahnung der seiner Zeit beschlossenen Verlegung des Begräbnißplatzes nunmehr mit der Acquisition eines zweckmäßigen Grundstückes für einen neuen Begräbnißplatz vorgegangen und die Verlegung selbst in zwei bis drei Jahren verwirklicht werde. Dieser Antrag war dadurch motivirt worden, daß die Verlegung des katholischen Begräbnißplatzes sowie die Erwerbung eines Grundstückes für einen neuen Begräbnißplatz schon früher fest beschlossen war, die Ausführung aber in Folge einer Regierungs-Verfügung bis dahin ausgesetzt worden, daß über die Richtung der projectirten Eisenbahn-Rheinbrücke und ferner darüber entschieden sei, ob der hiesige Eisenbahnhof an seiner gegenwärtigen Stelle bleiben oder ob derselbe verlegt werde. Die Eisenbahn-Rheinbrücke sei bereits im Bau begriffen und sie nähme ihre Richtung in den gegenwärtigen Bahnhof hinein, der nicht verlegt sondern noch erweitert werde. Die Gründe, welche zur Zeit eine Verlegung des Begräbnißplatzes aufhielten, liegen heute also nicht mehr vor, und es lasse sich daher die Nothwendigkeit des unmittelbar an der Crefelderstraße und dem Eisenbahnhofe gelegenen Begräbnißplatzes nicht mehr verkennen.

a.u.s.

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